Das angepasste innere Kind

Das angepasste innere Kind ist eine psychologische Konzeption, die aus der Arbeit mit traumatisierten Kindern und Erwachsenen entstanden ist. Sie beschreibt den Mechanismus, mit dem ein Kind traumatischen Erfahrungen begegnet und sie verarbeitet, indem es ein neues Selbstbild und Verhaltensmuster entwickelt, um mit den Herausforderungen umzugehen.

Das angepasste innere Kind ist eine Überlebensstrategie, die das Kind dazu befähigt, zu überleben und sich anzupassen, indem es sich an die Bedürfnisse und Erwartungen der Umwelt anpasst. Das Kind beginnt, seine Emotionen und Bedürfnisse zu unterdrücken, um nicht aufzufallen oder abgelehnt zu werden, und lernt, sich so zu verhalten, wie es von anderen erwartet wird.

Diese Anpassung ist jedoch oft mit einem hohen Preis verbunden, denn das Kind verliert seine Spontaneität, seine Authentizität und seine Fähigkeit, Vertrauen zu anderen aufzubauen. Stattdessen entwickelt es ein tief verwurzeltes Muster des Misstrauens, der Angst und des Rückzugs.

Ein angepasstes inneres Kind kann weitreichende Auswirkungen auf das Leben eines Erwachsenen haben, indem es zu eingeschränktem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, Beziehungsproblemen und mangelnder emotionaler Resilienz führt. Eine Heilung des angepassten inneren Kindes erfordert oft  einfühlsame therapeutische Arbeit, um die traumatischen Erfahrungen anzuerkennen, zu verarbeiten und langsam neue Erfahrungen und Verhaltensweisen zu erlernen.